Boden speichert Regenwasser und bietet Schutz vor Überschwemmungen. Ist der Boden versiegelt (betoniert, asphaltiert), kann es bei Starkregen zur Überlastung der Kanalisation kommen.

Boden filtert schädliche Stoffe, damit sie nicht direkt ins Grundwasser gelangen. Das ist essentiell für saubere Trinkwasserversorgung.
Boden speichert Staub und sorgt für gute Luft.

Bei versiegeltem Boden rinnt das Wasser ab und es kommt nicht zur Verdunstung an der versiegelten Oberfläche. Dieser Prozess des Verdunstens ist aber notwendig zur Kühlung der Luft.

Beton und asphaltierte Straßen speichern die Hitze, was zu Hitzeinseln mit gesundheitlicher Gefährdung führen kann.

Böden sind der größte Speicher („Senke“) für Kohlenstoff und gleichzeitig eine der wichtigsten natürlichen Quellen für CO2 in der Atmosphäre. Boden ist unser wichtigster Kohlenstoffspeicher!

Bodenschutz ist Klimaschutz!
In Österreich werden täglich zwölf Hektar Boden verbraucht.
Das entspricht in etwa 16 Fußballfeldern.

Hotspots drohender Versiegelung
in Gmunden

Auwäldchen beim Toscanapark
Im April 2025 wurden im Toskanapark in Gmunden ca. 6.000 m² Wald für einen Parkplatz, der Teil eines geplanten Hotelprojekts ist, gerodet. Auch wenn rechtlich alle Bestimmungen eingehalten wurden, ist das in Zeiten der Klimakrise geradezu grotesk.

Orter-Wiese
Die Wiese zwischen Krankenhaus und der Kirche Gmunden Ort wird trotz Protest und ohne ausreichende Prüfung von möglichen Alternativen versiegelt. Im Herbst 2024 wurden Container für Kinderbetreuung aufgestellt. Das Forum hat mit Infoblättern, Leserbriefen und bei der Gemeinderatssitzung protestiert. 2025 wird die Errichtung eines Primärversorgungszentrums diskutiert.

Seebahnhof-Areal
Auf dem Seebahnhof-Areal sollen ca. 20.000 m² Boden bebaut werden. Geplant sind ein Luxushotel am See mit 132 Zimmern und 84 Eigentumswohnungen. Das Projekt könnte noch an einer etwaigen Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) und / oder der Finanzierung scheitern.

Bescheid der OÖ Landesregierung 18.3.2025 AUWR-2025-2281_27.pdf
Es ist keine Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen.

Gegen diesen Bescheid legte die Umweltorganisation Alliance For Nature Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht ein – wegen Umweltbedenken und möglicher EU-Rechtsverstöße.
„Seeviertel Gmunden“ landet beim Bundesverwaltungsgericht – salzi.at

Falls es nicht zur Bebauung kommt, stellt sich die Frage, wie es auf dem Areal weitergeht. Wer ist für den Entscheidungsprozess zuständig? Wer sollte eingebunden werden? Wie transparent muss das ablaufen?
Noch zu beachten dabei: Das Hochwasser-Risiko auf diesem Areal wird mittel bzw. hoch eingeschätzt und ist auf HORA – Natural Hazard Overview & Risk Assessment Austria einzusehen.

BodenCheck
Wie steht es um den Boden in Gmunden? Das Bodenbündnis OÖ stellt dazu einen interaktiven Fragebogen zur Verfügung. Er liefert Antworten für einen zukunftsfähigen Umgang mit Boden in der Gemeinde.

Schwammstadt-Projekt am Kastanienplatzl in Gmunden
Das Schwammstadt-Prinzip sichert Stadtbäumen das Überleben im Straßenraum. Es ist ein innovatives System, das die gesunde Entwicklung großkroniger Bäume auf befestigten Flächen ermöglicht und unterirdischen Retentionsraum für Niederschlagswässer schafft. 
Schwammstadt: Wo Bäume glücklich wachsen (relevant.news)

Das Krottensee-Moor

Klimaschutz und Artenschutz sind zwei Seiten derselben Medaille. Mit dem Schutz des Klimas werden auch die Flora und Fauna erhalten. Moore sind wichtige Ökosysteme und CO2-Speicher. Weltweit bedecken Moore 3 % der Landfläche, binden aber etwa doppelt soviel Kohlenstoff wie alle Wälder zusammen.
Was können Moore zum Klimaschutz beitragen? | klimafakten.de

Hier in Gmunden haben wir mit dem Krottensee ein einzigartiges Naturjuwel, an Hand dessen wir die Erdgeschichte der letzten 20.000 Jahre studieren können. Das Forum hat dazu im Oktober 2024 eine Krottensee-Führung veranstaltet.

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Titelbild: Christian Auer

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