„Was wünschen sich die Menschen in Österreich?
Ganz oben steht bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Zukunftsallianz Workshops der Verkehr, mit einem breiten Wunsch nach Öffis auch am Land, der Verdichtung des Netzes, und Bedarfsverkehr-Lösungen für die ersten und letzten paar Kilometer wie Sammeltaxis. Die Menschen fordern ein alltagstaugliches, günstiges Angebot für den Umstieg auf Öffis.“
aus dem Zukunftsplan der Bevölkerung, Seite 10

Demnach ist die Bevölkerung bereit zum Umstieg auf alltagstaugliche, günstige Öffis. Insbesondere für Bevölkerungsgruppen ohne Auto bedeuten diese Maßnahmen auch eine Verbesserung der Erreichbarkeit.

41 % des Energiebedarfs von Gmunden gehen auf Kosten des Verkehrs. Dieser verursacht 39 % der CO2-Emissionen. Das sind ca. 55.000 t CO2.
(Jahresbericht 2023; 1. Evaluierung der Klimastrategie Gmunden, Seite 19)

Daraus geht klar hervor, dass dem Verkehr besonders viel Augenmerk zukommen muss.

Energiewende braucht Mobilitätswende

Die Gemeinde hat daher bereits Maßnahmen umgesetzt bzw. sind diese in Umsetzung. Mehr dazu in der ersten Evaluierung der Klimastrategie auf Seite 30 und 31.

Schnupperticket für Gmunden

Das Schnupperticket der Stadtgemeinde Gmunden ist eine Monatskarte des Oberösterreichischen Verkehrsverbundes (OÖVV), das von den GemeindebürgerInnen bei der Bürgerservicestelle (Am Graben 2, 4810 Gmunden) entliehen werden kann.

Mit dem OÖVV-Schnupperticket können die Gmundner Bürgerinnen und Bürger Bus und Bahn auf zwei verschiedenen Strecken nutzen:
1. zwischen Gmunden und Linz (einschließlich der öffentlichen Verkehrsmittel in der Linzer Kernzone und Pöstlingberg) und
2. zwischen Gmunden und Bad Ischl.
Die Straßenbahnlinien zum und vom Bahnhof sind ebenfalls im Schnupperticket inkludiert. Schnupperticket-Reservierung

Das Forum darf auch mal weiter denken
Verkehrs-Utopien für Gmunden

Die größte Errungenschaft der Gmundner Verkehrspolitik der letzten Jahrzehnte war 2018 die Fertigstellung der Verbindung von Gmundner Straßenbahn und Regionalbahn Gmunden – Vorchdorf. War dieses Projekt am Anfang umstritten, so ist es jetzt ein Sinnbild von moderner, klimafreundlicher Mobilität und verleiht Gmunden ein beinahe großstädtisches Flair.

Warum nicht die Straßenbahn bis nach Altmünster verlängern? Eine Weiche bei der Bezirkshauptmannschaft Gmunden und geradeaus dem See entlang bis nach Altmünster. Eigentlich ist das keine Utopie, denn Stern & Hafferl hatte schon vor 100 Jahren einen fertigen Plan dafür ausgearbeitet. Man stelle sich nur vor: Haltestellen Yachtclub, Orter Kreuzung, Strandbad, Solarbad Altmünster und Altmünster Marktstraße! Das klingt nach Gründerzeit und bietet große Entwicklungschancen für die zusammenwachsenden Gemeinden Gmunden und Altmünster.

1928: Endhaltestelle Altmünster

Warum nicht noch weiter denken und die Verbindung Gmunden – Lambach wieder herstellen? Die Trasse ist noch vorhanden! So kann man den Pendlerinnen und Pendlern zu den Industriegebieten Laakirchen und Steyrermühl an attraktives Angebot zur Benutzung von Öffis machen und umgekehrt den Schülerinnen und Schüler den Weg nach Gmunden bzw. zum See bequem und sicher ermöglichen. Der Handel und die Gastronomie profitiert durch die Erweiterung des Einzugsgebietes jedenfalls.

Im gleichen Maße wie der öffentliche Verkehr erweitert wird soll der motorisierte Individualverkehr eingeschränkt werden. Wer ins Stadtgebiet will, soll das weiterhin mit einem E-Auto können. Benziner und Diesel müssen umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel.

Gmunden ist durch die frühe Erschließung der Wasserkraft eine Stadt der Elektrizität. Ein Umstieg auf E-Mobilität ist daher auch in der Tradition der Energieversorgung der Stadt. Der Ausbau von Ladestationen, der Bau von Solarkraftwerken (z.B. auf einer Insel am See) und öffentliche Verkehrsmittel (Bahn, Bus, Schiff und Seilbahn) die mit erneuerbarer Energie betrieben werden, geben der Stadt ein modernes, klimafreundliches Image.

Haben Sie schon Bilder dazu im Kopf? Oder weitere klimafreundliche Utopien für Gmunden?

Haltestelle „Strandbad“ fehlt im folgenden Plan leider noch 🙂

Titelbild: Simon Legner | CC BY-SA 4.0

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